Hüftschmerzen rechts oder links oder beim Gehen: Ursachen & gezielte Übungen

Hüftschmerzen können einseitig auftreten – sei es rechts, links oder seitlich mit Ausstrahlung in den Oberschenkel. Doch woher kommen diese Beschwerden, und was kannst du dagegen tun? In diesem Artikel erfährst du:

  • Unterschiede zwischen rechts- und linksseitigen Hüftschmerzen
  • Gezielte Übungen bei einseitigen Beschwerden
  • Wann du zum Arzt solltest

Rechts- oder linksseitige Hüftschmerzen: Was steckt dahinter?

Hüftschmerzen können verschiedene Ursachen haben, je nachdem, ob sie rechts, links oder seitlich auftreten.

1. Hüftschmerzen rechts

Rechtsseitige Schmerzen können mit folgenden Problemen zusammenhängen:

  • Verdauungsorgane: Blinddarmentzündung oder Leberprobleme können in die Hüfte ausstrahlen.
  • Beckenfehlstellung: Ein Beckenschiefstand belastet die rechte Hüfte stärker.
  • Arthrose: Einseitiger Gelenkverschleiß verursacht Schmerzen beim Gehen.

2. Hüftschmerzen links

Linksseitige Beschwerden deuten möglicherweise auf folgende Ursachen hin:

  • Probleme mit der Milz oder dem Darm (z. B. Divertikulitis).
  • Ischiasreizung: Der Nerv kann auf der linken Seite eingeklemmt sein.
  • Hüftimpingement: Eine mechanische Enge im Gelenk führt zu Bewegungsschmerzen.

3. Seitliche Hüftschmerzen mit Ausstrahlung in den Oberschenkel

Wenn der Schmerz seitlich lokalisiert ist und in die Außenseite des Oberschenkels zieht, könnte eine Bursitis trochanterica (Entzündung des Schleimbeutels) oder eine Nervenreizung (z. B. des Tractus iliotibialis) vorliegen.

4. Hüftschmerzen beim Gehen (einseitig)

Einseitige Schmerzen während des Gehens sind besonders häufig und können verschiedene Ursachen haben:

  • Arthrose (Coxarthrose):
    • Schmerzen beginnen oft leise und werden beim Laufen stärker
    • Typischer „Anlaufschmerz“ zu Beginn der Bewegung
    • Oft mit Steifigkeitsgefühl verbunden
  • Hüftimpingement (FAI):
    • Schmerzen bei bestimmten Bewegungsabläufen
    • Besonders beim Abrollen oder Bergaufgehen
    • Oft bei jüngeren, sportlichen Personen
  • Muskuläre Dysbalancen:
    • Überlastung der Hüftabduktoren (z. B. Gluteus medius)
    • Oft bei einseitiger Belastung oder Fehlhaltung
    • Schmerz meist seitlich mit Ausstrahlung
  • Beinlängendifferenz:
    • Führt zu ungleichmäßiger Belastung
    • Schmerzen entwickeln sich allmählich
    • Oft mit Beckenschiefstand verbunden

Tipps bei Gehschmerzen:

  1. Schuhwerk: Dämpfende Schuhe mit guter Unterstützung
  2. Gehpausen: Regelmäßige Erholungsphasen einlegen
  3. Belastung anpassen: Steigungen und Treppen meiden
Hier geht es zu unserem Ratgeber bei Hüftschmerzen

Hüftschmerzen nachts – Hüftschmerzen in Ruhe: Was ist die Ursache?

1. Hüftschmerzen nachts

Nächtliche Hüftschmerzen können, müssen aber nicht mit einem entzündlichen Prozess zusammenhängen. Mögliche Ursachen:

  • Häufig handelt es sich um einen Spannungsschmerz. Nachts wird die Körpertemperatur heruntergefahren, was zu einer Verfestigung der Faszialstruktur rund um das Hüftgelenk führt. Diese Spannung kann sich als Schmerz manifestieren. Die Abgrenzung zur Entzündung ist darin sichtbar, dass Entzündungsschmerzen nicht tageszeitabhängig sind.
  • Entzündungen (Coxitis)

2. Hüftschmerzen in Ruhe

Wenn Hüftschmerzen in Ruhe auftreten – und auch nicht tageszeitlich unterschiedlich sind, kann eine Hüftgelenksentzündung (Coxitis) oder eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis trochanterica) vorliegen. In diesem Fall wende dich bitte an einen Arzt. Du kannst dazu unseren Selbsttest bei Hüftschmerzen durchführen.

Gezielte Übungen bei einseitigen Hüftschmerzen

Übung 1: Dehnung der Hüftmuskulatur (bei seitlichen Schmerzen)

  • Legen dich auf den Rücken und ziehe ein Knie zur gegenüberliegenden Schulter. Wähle dir einen Wohlfühldehnung.
  • Wenn sie nachlässt, ziehe das Knie weiter. Übe für mind. 60 Sekunden.

Wirkung: Entlastet die Hüfte und dehnt die Muskulatur.

Übung 2: Dehnung des Hüftbeugers (bei Beckenschiefstand)

  • Ein Knie am Boden, das andere Bein angewinkelt vor den Körper stellen. Dann die Leisten nach vorne schieben. Wohlfühldehnung suchen.
  • Wenn sie nachgelassen hat, weitergehen. Übe für mind. 60 Sekunden.

Wirkung: Kann einen Beckenschiefstand mildern. Entlastet die Hüfte.

Übung 3: Mobilisation der Hüfte (bei Arthrose-Verdacht)

  • Setze dich auf einen hohen Stuhl oder Tisch und führe pendelnde Bewegungen mit dem locker herabhängendem Bein aus.

Wirkung: Verbessert die Gelenkbeweglichkeit.

Wann solltest du zum Arzt gehen?

Einige Warnsignale deuten auf ernsthafte Ursachen hin:

  • Plötzliche, starke Schmerzen (z. B. bei Hüftkopfnekrose).
  • Taubheit oder Kribbeln (Hinweis auf Nervenschädigung).
  • Schwellung oder Überwärmung (mögliche Entzündung).

Falls die Schmerzen länger als zwei Wochen anhalten oder sich verschlimmern, ist eine ärztliche Abklärung ratsam.

Fazit

Einseitige Hüftschmerzen können unterschiedliche Ursachen haben – von Muskelverspannungen bis zu Gelenkerkrankungen. Mit gezielten Übungen lassen sich viele Beschwerden lindern. Bei anhaltenden Symptomen sollte jedoch ein Facharzt konsultiert werden.

Hier geht es zu unserem Ratgeber bei Hüftschmerzen

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